Vor der Periode können körperliche und emotionale Beschwerden ganz normal sein, doch manchmal nehmen sie eine Intensität an, die den Alltag deutlich erschwert. Wenn extreme Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder körperliche Schmerzen besonders ausgeprägt auftreten, kann eine PMDS, die prämenstruelle dysphorische Störung, dahinterstecken. Diese hormonell bedingte Erkrankung verursacht intensive Symptome und verdient ernsthafte Aufmerksamkeit. In diesem Artikel erfährst du, wie du die Anzeichen einer PMDS erkennst und professionelle Unterstützung findest.
Was ist PMDS (Prämenstruelle Dysphorische Störung)?
Der weibliche Körper und sein Zyklus sind ein hochkomplexes Zusammenspiel. Sicherlich kennst du die Geschichten über Stimmungsschwankungen und Bauchkrämpfe vor der Periode, also typische körperliche oder psychische Beschwerden bei PMS, die oft als „normal“ abgetan werden. Doch was passiert, wenn es sich nicht mehr wie gewöhnliches PMS anfühlt? Was ist, wenn extreme Stimmungsschwankungen auftreten, die eher an eine Depression vor der Periode erinnern und die körperliche Schmerzen die Angst verstärken, alltägliche Aufgaben nicht mehr bewältigen zu können?
Solche massiven Symptome von PMDS sind kennzeichnend. Dabei handelt es sich um eine hormonell bedingte Erkrankung, deren Auswirkungen das Leben vieler Betroffener stark beeinträchtigen.
Die Beschwerden treten in der zweiten Zyklushälfte auf, meist 1–2 Wochen vor der Menstruation und verschwinden nach Beginn der Regelblutung wieder. Die Symptome wiederholen sich monatlich in ähnlicher Intensität.
PMDS ist keine Einbildung, sondern eine medizinische Störung, die professionelle Aufmerksamkeit erfordert. Erst seit 2022 wird sie in Deutschland offiziell als Diagnose anerkannt. Etwa drei bis acht Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter sind von PMDS betroffen.
Symptome der PMDS: Wenn Emotionen Achterbahn fahren
Die Symptome von PMDS sind sowohl psychischer als auch körperlicher Natur. Zu den häufigsten psychischen Beschwerden gehören:
- Extreme Stimmungsschwankungen vor der Periode
- Reizbarkeit, Wut oder Überempfindlichkeit
- Hoffnungslosigkeit oder depressive Verstimmungen
- Ängste, Nervosität oder innere Unruhe
- Konzentrationsprobleme und Gedankenkreisen
- Lethargie und Lustlosigkeit
Mögliche körperliche Symptome:
- Brustspannen und Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Müdigkeit, Schlafprobleme und Energiemangel
- Bauchschmerzen, Blähungen oder Rückenschmerzen
Viele Frauen beschreiben, dass sie sich in den Tagen vor der Periode kaum auf ihre Aufgaben oder Beziehungen konzentrieren können. Gefühle von Schuld oder Scham können entstehen, weil die Intensität der Symptome oft missverstanden wird.
Mögliche Ursachen der PMDS
Die genauen Ursachen von PMDS sind noch nicht vollständig erforscht. Hormonelle Schwankungen im Menstruationszyklus spielen jedoch eine zentrale Rolle. Obwohl PMDS direkt mit dem Zyklus zusammenhängt, ist es keine Hormon-Störung – die Hormonwerte sind oft im normalen Bereich. PMDS ist eine starke, negative Reaktion im Gehirn auf den natürlichen Anstieg und Abfall der Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen, die für Stimmung und Emotionen verantwortlich sind.
Es wird vermutet, dass die Prämenstruelle Dysphorische Störung eine genetische Komponente hat, aber es gibt keine spezifischen Gene, die eindeutig damit in Verbindung gebracht werden können.
Stress, Nikotin- und Alkoholkonsum sowie Schlaf- und Bewegungsmangel zählen zu weiteren Faktoren, die PMDS begünstigen.
Behandlung: Was hilft bei PMDS?
Die Behandlung von PMDS richtet sich nach der Schwere der Beschwerden und umfasst verschiedene Ansätze. Der Schlüssel zur Behandlung von PMDS liegt in der Kombination aus medizinischer Begleitung, psychologischer Unterstützung und Selbstfürsorge.
- Medizinische Behandlung
- Medikamente: Bei hoher Belastung können hormonelle Präparate oder Antidepressiva eingesetzt werden. Sie können das Serotonin-Gleichgewicht regulieren und somit die Stimmung verbessern.
- Hormontherapie: Die Gabe von Gestagenen oder die Einnahme kombinierter hormoneller Verhütungsmittel tragen zur Stabilisierung des Zyklus bei.
- Psychologische Unterstützung
- Therapie: Kognitive Verhaltenstherapie ist eine Möglichkeit um negative Gedankenmuster zu erkennen, Stress zu reduzieren und Strategien für den Umgang mit Symptomen zu entwickeln.
- Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen fördern die emotionale Stabilität.
- Unterstützung im sozialen Umfeld: Der offene Austausch über die eigenen Gefühle kann zusätzlich entlasten.
- Selbstfürsorge und Lebensstil
- Gesunde Routinen: Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf Alkohol und Koffein können zu mehr Wohlbefinden beitragen.
- Reflektion: Ein Zyklus-Tagebuch hilft, Symptome zu beobachten und Muster zu erkennen.
Worin liegen Unterschiede zu PMS und der klassischen Depression?
PMS und PMDS unterscheiden sich vor allem in Intensität und Auswirkungen auf das Leben. PMDS ist deutlich schwerwiegender: Vor allem die psychischen Symptome sind stärker ausgeprägt und können den Alltag stark beeinträchtigen. Während PMS für viele Frauen noch gut handhabbar ist, erfordert PMDS in vielen Fällen medizinische Unterstützung und eine gezielte Behandlung.
PMDS kann depressive Symptome hervorrufen, unterscheidet sich jedoch von einer klassischen Depression durch die zyklusabhängige Natur der Beschwerden. Bei PMDS treten die Symptome nur in den Tagen vor der Menstruation auf und klingen nach Beginn der Regelblutung wieder ab. Eine Depression hingegen hält länger an und beeinflusst alle Lebensbereiche kontinuierlich.
Auch wenn PMDS zyklusbedingt ist, können die Beschwerden überwältigend sein. Deshalb lohnt es sich, frühzeitig professionelle Unterstützung zu suchen.
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Fazit: PMDS erkennen, verstehen und behandeln
PMDS ist keine Einbildung und keine normale Laune vor der Periode. Es handelt sich um eine ernstzunehmende, hormonell bedingte Störung, die psychische und körperliche Belastungen verursachen kann. Wer die Symptome von PMDS erkennt, sich Unterstützung holt und gezielt auf sich achtet, kann die Lebensqualität erheblich steigern. Professionelle Hilfe, Selbstfürsorge und ein verständnisvolles Umfeld sind entscheidend, um den Zyklus wieder entspannter und stabiler zu erleben.
Die wichtigsten Fragen & Antworten
- Wie äußert sich PMDS?
Wie unterscheidet sich PMDS von PMS? PMDS ist die schwerwiegendere Form des prämenstruellen Syndroms. Die Symptome sind intensiver, können den Alltag deutlich einschränken und führen häufig zu starker psychischer Belastung, ähnlich wie eine Depression vor der Periode. PMS ist meist leichter und gut handhabbar, während PMDS oft eine medizinische oder therapeutische Behandlung erfordern.
- Wie unterscheidet sich PMDS von PMS?n?
PMDS ist die schwerwiegendere Form des prämenstruellen Syndroms. Die Symptome sind intensiver, können den Alltag deutlich einschränken und führen häufig zu starker psychischer Belastung, ähnlich wie eine Depression vor der Periode. PMS ist meist leichter und gut handhabbar, während PMDS oft eine medizinische oder therapeutische Behandlung erfordern.
- Wie unterscheidet sich PMDS von einer klassischen Depression?
Im Gegensatz zu einer klassischen Depression ist PMDS zyklusabhängig. Die Beschwerden treten typischerweise 1–2 Wochen vor der Periode auf und klingen nach Beginn der Menstruation ab. Eine Depression hingegen hält länger an und beeinflusst alle Lebensbereiche kontinuierlich.
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
PMDS kann mit einer Kombination aus medizinischer Behandlung (z. B. Antidepressiva oder Hormontherapie), psychologischer Unterstützung (z. B. kognitive Verhaltenstherapie, Stressmanagement) und Selbstfürsorge (gesunde Ernährung, Bewegung, Zyklus-Tagebuch) behandelt werden.
