Zusammenfassung
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Studien zeigen, dass eine Depression bei Frauen etwa doppelt so oft vorkommt wie bei Männern. Aber woran liegt das? Wie äußert sich eine Depression bei Frauen und was kann Betroffene im Alltag unterstützen?
Auslöser und Ursachen: Depression bei Frauen
Die Ursachen dafür, dass Frauen im Schnitt häufiger an Depressionen erkranken, sind vielfältig. Sie lassen sich grob in biologische, psychologische und soziale Faktoren unterteilen:
1. Biologische Einflüsse
Der weibliche Hormonhaushalt spielt eine zentrale Rolle. Östrogene und Progesteron beeinflussen nicht nur den Zyklus, sondern auch die Stimmung. Besonders in Phasen hormoneller Umstellungen wie in der Pubertät, der Schwangerschaft oder der Wechseljahre kann das Risiko für depressive Episoden steigen. Auch das prämenstruelle dysphorische Syndrom (PMDS) ist ein Beispiel für eine hormonell beeinflusste depressive Verstimmung.
2. Psychosoziale Belastungen
Frauen tragen in vielen Lebensbereichen eine hohe emotionale und organisatorische Verantwortung, sei es als berufstätige Mütter, pflegende Angehörige oder anderweitig in der Rolle als „Kümmerer“. Das kann zu chronischem Stress, Erschöpfung und einem Gefühl der Überforderung führen – alles Faktoren, die das Risiko für eine Depression bei Frauen erhöhen.
3. Gesellschaftlicher Druck
Frauen sehen sich häufig einem enormen Druck ausgesetzt, sowohl äußerlich als auch in Bezug auf ihre Rolle: stark, schön, leistungsfähig, empathisch, erfolgreich. Social Media, Schönheitsideale und traditionelle Rollenerwartungen können dieses Spannungsfeld zusätzlich verstärken.
Während Männer oft unter dem Druck stehen, stark und unverwundbar zu wirken, erleben Frauen bei Depressionen eine ganz andere Form von Stigmatisierung: Ihre Symptome werden häufig emotional abgewertet und als „Launen“, „Überempfindlichkeit“ oder schlicht „hormonell bedingt“ verharmlost. Solche Vorurteile sind nicht nur verletzend, sondern erschweren auch den Zugang zu angemessener Hilfe. Trotz gesellschaftlichem Fortschritt werden die Belastungen von Frauen oft unterschätzt und stereotype Vorstellungen über die Rolle der Frau wirken bis heute nach.
Was sind Anzeichen einer Depression bei Frauen?
Generell ist zu bedenken, dass sowohl die psychischen als auch die körperlichen Symptome einer Depression sehr individuell sind. Es kann dennoch hilfreich sein, die typischen Anzeichen einer Depression bei Frauen zu kennen, um frühzeitig handeln zu können.
Typische Symptome einer Depression wie Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit oder Grübelneigung treten zwar geschlechtsunabhängig auf, dennoch gibt es einige Besonderheiten bei Frauen.
- Häufiger als Männer zeigen Frauen starke emotionale Symptome, z. B. Schuldgefühle, Selbstzweifel oder eine ausgeprägte Selbstkritik.
- Frauen richten negative Gefühle häufiger nach innen, während Männer diese oftmals durch impulsives Verhalten oder Aggression nach außen tragen.
- Auch Essstörungen, Angststörungen und psychosomatische Beschwerden treten häufiger gemeinsam bei Frauen auf.
Tipps bei Depression: Frauen im Alltag entlasten
Frauen mit Depressionen stehen oft nicht nur im Kampf mit ihren eigenen Symptomen, sondern tragen zusätzlich eine hohe mentale Last und Care-Arbeit – sei es in der Familie, im Beruf oder im sozialen Umfeld. Umso wichtiger ist es, dass ihr Umfeld sensibel reagiert und entlastet, statt zusätzlichen Druck aufzubauen.
Hier sind einige konkrete Tipps, was betroffenen Frauen im Alltag unterstützen könnte:
1. Aktiv zuhören
Empathisches Zuhören ist oft wirkungsvoller als gut gemeinte Ratschläge. Um betroffenen Frauen das Gefühl zu geben, dass sie und die hohe Belastung gesehen werden, reicht oftmals schon ein Anerkennen der herausfordernden Situation. Konkrete Lösungen können später in einem gemeinsamen Schritt gefunden werden.
2. Entlastung anbieten
Viele Frauen fühlen sich auch während einer depressiven Phase verantwortlich für den Haushalt, die Kinder oder die Organisation des Familienlebens. Ein gezieltes Angebot wie „Ich übernehme diese Woche deinen Einkauf“ oder „Ich kann die Kinder am Wochenende nehmen“ ist oft hilfreicher als ein allgemeines „Sag Bescheid, wenn du etwas brauchst“.
3. Mentale Last ernst nehmen
Oft läuft im Kopf betroffener Frauen eine endlose To-do-Liste mit unsichtbaren Aufgaben: Termine, Geburtstagsgeschenke, Arztbesuche, emotionale Fürsorge. Um solche Aufgaben transparent zu machen, ist es wichtig, darüber zu sprechen. Welche Aufgaben können dauerhaft delegiert oder automatisiert werden? Auch kleine Veränderungen haben eine große entlastende Wirkung.
4. Zur Hilfe ermutigen
Sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn es einem nicht gut geht, zeugt von Stärke. Über verschiedene Unterstützungsangebote können Sie sich auch gemeinsam informieren. Solche Angebote zeigen Fürsorge, ohne zu viel Druck auszuüben. Eine digitale Therapie wie deprexis unterstützt Frauen mit einer Depression dabei, ihre Symptome zu lindern und ihren Alltag wieder mit mehr Leichtigkeit zu bewältigen. Dabei ist deprexis jederzeit abrufbar und ohne lange Wartezeit zu starten. So passt sich das Programm optimal an den oft durchgetakteten Alltag der Betroffenen an.
Fazit - Eine Depression bei Frauen frühzeitig sichtbar machen
Eine Depression bei Frauen ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels aus biologischen, psychischen und gesellschaftlichen Faktoren. Der Einfluss hormoneller Veränderungen, die übermäßige mentale Last sowie stereotype Rollenerwartungen schaffen ein Umfeld, das depressive Symptome nicht nur begünstigt, sondern oft auch verdeckt oder verharmlost.
Es braucht ein Umdenken im Umgang mit psychischer Gesundheit. Und es braucht Angebote, die Frauen dort abholen, wo sie stehen – flexibel, alltagsnah und wirksam. Digitale Gesundheitsanwendungen wie deprexis können hier eine wertvolle Unterstützung sein.